Eine Frage der Lebensgewohnheiten, nicht des Alters
Kurz nachdem im Februar 2011 die alarmierenden Zahlen einer weltweiten Langzeitstudie über Fettleibigkeit veröffentlicht wurden, kursierten in der Presse erneut schockierende Untersuchungsergebnisse: Wie Mediziner auf einem Kongress der renommierten, 1924 gegründeten American Heart Association darlegten, sind immer mehr junge Amerikaner von Schlaganfällen betroffen. Eine Entwicklung, deren Ursache in der überhand nehmenden Fettsucht zu suchen ist.
Folgen einer grassierenden Fettsucht
Die US-amerikanischen Forscher werteten 8 Millionen Datensätze aus 41 Bundesstaaten aus. Als Referenzzeitraum dienten die Jahre 1994/95 und 2006/07. Dabei zeigte sich ein deutlicher Trend: die relative Zahl der Schlaganfälle der 15- bis 34-Jährigen stieg bei Männern um 51, bei Frauen um 47 Prozent.
Schlaganfall-Patienten werden immer jünger
Die Verhältnisse in den USA und Deutschland sind nicht deckungsgleich, doch die Lebensgewohnheiten nähern sich beiderseits des Atlantiks an, wie nicht zuletzt oben erwähnte Langzeitstudie verdeutlichte. Man tut deshalb gut daran, die Forschungsresultate Ernst zu nehmen. Bis in die jüngste Vergangenheit waren Schlaganfälle ein Risiko für Senioren, heute muss bereits um die Lebensmitte mit schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen gerechnet werden. Ursächlich dafür sind meist Bluthochdruck und arteriosklerotische Krankheitsbilder, in letzter Konsequenz also klassische Risikokonstellationen wie Fehlernährung, Bewegungsmangel und Rauchen.
Erhöhen zuckerfreie Softdrinks das Schlaganfallrisiko?
Dabei ist zukünftig offensichtlich noch ein weiterer Faktor zu berücksichtigen. Eine große, in New York durchgeführte Studie lässt vermuten, dass der tägliche Konsum kalorienreduzierter Softdrinks die Schlaganfall-Gefahr signifikant erhöht. Über die Ursachen wird noch gerätselt, aber das Untersuchungsergebnis ist deutlich. Menschen, die regelmäßig zuckerfreie „Diät-“ oder „Light-Getränke“ konsumieren, besitzen ein doppelt so hohes Schlaganfallrisiko wie Nichtkonsumenten.